Auch solche Arbeiten gehören zu einem Waldgarten: Auf der Streuobstwiese vom Permakulturverein Kiel ist bei einem Sturm ein Apfelbaum entwurzelt worden. Zu dritt haben wir die Überreste zerkleinert. Die kleinen Äste sind auf eine Benjeshecke gewandert. Die stärkeren Äste werden wohl zu Feuerholz und der Stamm wurde zu einer Sitzbank mit Drachenkopf geschnitzt.
Das regelmäßige Beschneiden eines Obstbaumes schützt vor Sturmschäden, da der Baum dem Wind dann keine große Angriffsfläche mehr bietet.
Im Februar habe ich Freund Claudius in seinem Garten besucht. Sein Vater hatte früher eine Gärtnerei und er hat mir verschiedene Veredelungstechniken gezeigt. Ich habe auch einige Edelreiser von Birne und Apfel, die ich auf meiner bisherigen Streuobstwiese geschnitten habe, mitgebracht. Bis ich ein Gelände für den Waldgartenpark gefunden habe können die Veredelungen bei ihm im Garten bleiben und dann umziehen. Ich bin gespannt wieviele angehen werden.
Die Veröffentlichung des Videos hat sich unter Anderem etwas hingezogen, weil Bedenken bezüglich der Qualität der Veredelungstechniken aufkamen. Kann gut sein, dass die gezeigten Techniken nicht ganz fehlerfrei sind und womöglich nicht dem aktuellen Stand des Wissens entsprechen aber sie funktionieren. Bei der Anlage eines Waldgartens wird es immer Dinge geben, die man vorher hätte wissen sollen, besser hätte machen können und so weiter. Aus Furcht etwas falsch zu machen fangen wir oftmals gar nicht erst an und das ist viel schlimmer als einen Fehler zu machen, denn aus unseren Fehlern lernen wir und können uns weiterentwickeln.
Der amerikanische Ökobauer Joel Salatin hat eine befreiende Sicht auf hinderliche Glaubenssätze dieser Art: „If it’s worth doing, it’s worth doing poorly first!“ („Wenn es wert ist getan zu werden, ist es wert erstmal schlecht gemacht zu werden!„). Salatin illustriert dieses Zitat mit der Geschichte von einem kleinen Kind, das die ersten Gehversuche macht und wieder auf den Hosenboden fällt. Was sagen wir zu diesem Kind?
„Wenn Du es nicht besser machen kannst dann lass es doch gleich bleiben!“
Hmm, ich glaube nicht. Die meisten von uns würden das Kind wohl eher begeistert loben und ermutigen es nochmal zu versuchen.
Der Lifegarten Kiel in der Kleingartenanlage von Ellerbek ist ein Permakulturprojekt, wo in zwei nahe beieinander gelegenen Gärten auf insgesamt 3.000 m² Gemüse für die Selbstversorgung angebaut wird und ein Waldgarten entsteht.
In einem Garten soll ein neues Gewächshaus entstehen und ich habe beim Aufbau eines Schnurgerüstes geholfen. Das Schnurgerüst ist eine erhebliche Arbeitserleichterung beim späteren Bau des Streifenfundaments. Die Arbeit habe ich in einem kurzen Zeitraffer-Video dokumentiert:
Arne ist der größte Tüftler, den ich kenne. Nachdem ich im Januar die Waldgartenpark-Homepage veröffentlicht habe, hat er mich gebeten ihm bei der Gestaltung des Grundstücks, das er mit seiner Familie vor etwa einem Jahr gekauft hat, zu helfen. Wir haben gemeinsam eine Besichtigung des Grundstücks gemacht und danach habe ich mit ihm und seiner Frau ein Gespräch über die Wünsche und Ideen in Bezug auf das Grundstück geführt.
Später habe ich auf Grundlage des Ist-Zustandes des Grundstücks und der Wünsche der Familie meine Ideen und Empfehlungen hinsichtlich der Permakultur-Gestaltung in einem Dokument zusammengefasst. Noch sind es Ideen und Wünsche aber bei Arne bin ich mir sicher, dass jede Menge umgesetzt wird und dass es noch weitere Videos von seinem Grundstück geben wird.
In Zukunft möchte ich Permakultur-Beratungen gegen Honorar anbieten und dies war für mich eine wertvolle Gelegenheit darin Erfahrungen zu sammeln.
Eine von mir dringend empfohlene Akutmaßnahme war hinter einer Gartenhütte abgestorbene Bäume fällen zu lassen, was Arne auch rechtzeitig vor einem schweren Sturm hat machen lassen. Das Video-Thumbnail zeigt einen durch den Sturm abgebrochenen Seitenast, der die Hütte nur knapp verfehlt hat. Die vorher gefällten Bäume hätten vermutlich die Hütte schwer beschädigt oder sogar ganz zerstört.
Mit Christopher und Hasan bin ich im Januar in die Türkei geflogen, um einen Waldgarten für ein Grundstück zu planen, das Hasan bereits vor 13 Jahren gekauft hat. Zur Zeit wächst dort Gründüngung aber im Herbst 22 wollen wir wieder hinfahren und dann die Bäume und Sträucher pflanzen.
Bis dahin muss noch genauer geplant werden welche Arten gepflanzt werden sollen und in welcher Zusammensetzung.
Da ich noch kein Gelände für den Waldgartenpark gefunden habe, nutze ich die Zeit, um bei anderen Projekten mitzuhelfen und Menschen kennenzulernen, die sich für Permakultur und Waldgärten interessieren.
Gestern stand beim Kieler Permakultur-Zentrum der Bau eines Outdoor Yoga Studios auf dem Programm. Dazu haben wir eine etwas zu abschüssige Fläche eingeebnet und somit eine Terrasse erstellt. Neben Yoga-Übungen eignen sich Terrassen auch für den Anbau von Gemüse und in wärmeren Klimaten traditionell für den Anbau von Nassreis. Bei guter Planung lassen sich die Terrassen gut be- und entwässern und der Boden erwärmt sich im Frühjahr etwas schneller.
Wir haben die Terrasse nur mit Schaufeln, Spaten, Rechen und einer langen Wasserwaage erstellt, indem wir erst die Mitte des Hangs markiert und dann das überschüssige Material von der oberen Hälfte zur unteren Hälfte geschaufelt haben. Ganz fertig sind wir nicht geworden, die Fläche muss noch genauer eingeebnet und es muss Rasen eingesät werden.
Der Verein Permakulturzentrum Kiel trifft sich jeden Mittwoch und Freitag von 15:00 bis 18:00 Uhr zum urbanen Gärtnern an der Alten Mu. Neue Interessierte sind immer herzlich willkommen. Am besten vorher über die Homepage Kontakt aufnehmen.
Hier eine kurze Zusammenfassung meiner Aktivitäten im März:
Die erste Märzwoche war ich hautpsächlich damit beschäftigt, meine Sachen vom Umzug zu sortieren und mich einzurichten. Außerdem musste für die Bienen ein Stand eingerichtet werden an dem sie vorerst bleiben können.
In der zweiten Woche lief die aktive Suche nach einem passenden Gelände für den Waldgartenpark langsam an. Stichwort Networking: Mails an Gemeinden, Anrufe bei Landwirten und ein erster Termin beim Steuerberater. Der Steuerberater fand meine Idee mit dem Waldgartenpark richtig gut war aber der Meinung, dass es eher ein gemeinnütziges Projekt wäre und empfahl mir bei einem Unternehmen zu arbeiten, das Umweltverträglichkeitsprüfungen macht. Das würde meine Finanzierung sichern und ich könnte bei der Arbeit Kontakte knüpfen zu Menschen, die bei der Suche nach einem geeigneten Gelände hilfreich wären.
Obwohl der Rat sicherlich vernünftig ist befürchte ich doch, dass mir die Kapazitäten für das Waldgartenprojekt fehlen, wenn ich für so ein Unternehmen arbeite, ganz abgesehen davon dass ich nur bedingt dafür qualifiziert bin.
In der dritten Woche gingen dann die ersten Besuche los: Landwirte, Kieler Permakulturverein, Naturerlebniszentrum, 2. Kieler Samenfest.
In der vierten Woche wurde mein neuer leistungsfähiger PC geliefert, den ich dank einer Privatspende anschaffen konnte. Einen Tag später kam auch meine Umsatzsteuer-ID so dass ich nun auch endlich in der Lage bin Rechnungen zu stellen. Der nächste logische Schritt war dann ein Buchhaltungsprogramm, ich habe mich für Sevdesk entschieden, was die Arbeit erheblich erleichtert und vor allem den Kontakt mit dem Steuerberater und dem Finanzamt vereinfacht. Außerdem stand noch der Besuch beim BUND bzw. einer Solawi an, sowie das Vorstellen und Verteilen von Werbematerialien bei der Amtsauschauss-Sitzung vom Amt Preetz-Land und der Gemeindevertreter-Sitzung von Rastorf.
Ein konkretes Gelände ist bislang noch nicht in Sicht aber es gabe positive Rückmeldungen und bei einigen Menschen arbeitet es jetzt. Ich hoffe es meldet sich jemand ansonsten muss ich den Suchradius deutlich erweitern oder zu Plan B übergehen.
… dem gehören die Ohren abgeschnitten. Das habe ich in einem Vortrag von Dr. Gerhard Liebig gehört, dem Autor des Buches „Einfach Imkern“ und dem Entwickler der Hohenheimer Einfachbeute.
Ich habe die Ohren des Zanderrähmchens angespitzt, vielleicht gehören mir nun auch die Ohren angespitzt?!
Ich verspreche mir von dieser Maßnahme einen mobileren Mobilbau. Wenn man mit Rähmchen imkern will ist es wichtig, dass der sogenannte Bienenabstand eingehalten wird. Dieser Abstand beträgt 8 +- 2 mm. Kleinere Abstände werden mit Propolis verkittet und größere Abstände werden mit Wachs verbaut.
Die Stelle wo das Rähmchenohr auf die Beutenwand stößt ist eine der wenigen Stellen in der Beute, wo der Bienenabstand nicht eingehalten werden kann, denn wenn die Rähmchen kürzer geschnitten werden, um den Abstand zu vergrößern, führt das nur dazu, dass die Rähmchen mehr hin und herrutschen können und womöglich sogar rausfallen.
Ich habe deshalb die Rähmchen angespitzt. So können sie nicht verrutschen und das Verkitten mit Propolis wird auf eine kleinere Stelle begrenzt. Ich weiß noch nicht wie sich die Maßnahme bewähren wird, da es sich um einen Versuch handelt.
Am 26. Februar bin ich von Bad Vilbel nach Rastorf zurück gezogen. Die ganze letzte Woche habe ich überwiegend damit zugebracht Dinge zu sortieren, vor allem Gartenwerkzeug. Es dauert doch immer alles länger als gedacht aber nun bin ich wieder halbwegs arbeitsfähig und kann mich aktiv auf die Suche nach einem Gelände für den Waldgartenpark machen. Außerdem wurden am 3. März meine Bienen von Freunden nach Rastorf gebracht. Vielen Dank dafür! Die Bienen haben sich schnell eingeflogen und tragen aufgrund einer Schönwetterperiode gerade fleißig Pollen und Nektar von den Frühjahrsblühern ein.