Ich kenne Hatsune noch von meiner Zeit am Dottenfelderhof, wo sie das Landbauschuljahr absolviert hat. Ich hatte seither des öfteren Arbeiten von ihr gesehen und bewundert. Schon lange hatte ich die Idee sie um eine Illustration der Szene aus dem Buch von F. H. King zu bitten und bin sehr froh, dass ich mit dieser Homepage eine Plattform habe das Bild einer größeren Öffentlichkeit zu präsentieren. Als Inspiration für das Bild habe ich Hatsune folgende Bilder vorher geschickt:
Das Buch „Farmers of Fourty Centuries“ von Franklin Hiram King, gilt als die erste Publikation, in der der Begriff „permanent agriculture“ erwähnt wird, der wiederum ein Vorläufer des Begriffs Permakultur ist. Der Titel der deutschen Übersetzung lautet: „400O Jahre Landbau in China, Korea und Japan“.
Kurz zur Einordnung: King hat in den 1910’er Jahren China, Korea und Japan bereist und sozusagen kurz vor dem Einzug der modernen Landwirtschaft die Jahrtausende alten Praktiken der ansässigen Landbevölkerung dokumentiert, da sie drohten verloren zu gehen. Das Buch ist dadurch ein auch heute noch lesenswertes Zeugnis für ökologischen Landbau, denn bei diesen altertümlichen Praktiken waren chemisch-synthetische Spritzmittel unbekannt.
Ich möchte hier eines meiner Lieblingszitate aus dem Buch teilen, das meiner Meinung nach in direktem Zusammenhang mit der Idee des Waldgartenparks steht:
…. as Professor Tokito and myself were coming away we chanced upon six little roughly dressed lads laying out in the sand an elaborate little park, quite 9 by 12 feet. They must have been at it for hours, for there were ponds, bridges, tiny hills and ravines and much planting in moss and other little greens. So intent on their task were they that we stood watching full two minutes before our presence attracted their attention, and yet the oldest of the group must have been unter ten years of age. (p. 350-351)
(Eigene) Übersetzung: … als Professor Tokito und ich herumgingen begegneten wir sechs kleinen roh gekleideten Jungs, die dabei waren im Sand einen aufwendigen kleinen Park (etwa 9 mal 12 Fuß) anzulegen. Sie mussten seit Stunden damit beschäftigt gewesen sein, denn dort gab es Teiche, Brücken, kleine Hügel und Schluchten und viele Anpflanzungen aus Moos und anderem kleinen Grünzeug. Sie waren so vertieft in ihre Beschäftigung, dass wir sie volle zwei Minuten betrachteten, bevor unsere Anwesenheit ihre Aufmerksamkeit erregte, dabei muss der Älteste aus der Gruppe jünger als 10 Jahre alt gewesen sein.
Ich wünsche mir, dass in Zukunft Waldgartenparks kleine Kinder wie diese sechs Jungs vor nun gut hundert Jahren dazu inspirieren ihre eigenen Waldgärten zu gestalten.
Ein Bienenvolk vermehrt sich durch den Schwarm. Im Gegensatz zu fast allen anderen staatenbildenden Insekten verlässt nicht eine große Masse an neuen Königinnen das Volk, sondern die alte Königin verlässt zusammen mit einer großen Zahl Arbeiterinnen den Stock und muss sich eine neue Behausung suchen. Ein großer Teil der Arbeiterinnen bleibt zurück und bildet zusammen mit den Honig- und Pollenreserven und auch der bewährten Umgebung das Startkapital für die neue Königin.
Kurz bevor die neue Königin aus ihrer Weiselzelle schlüpft fällt für die Arbeiterinnen der Startschuss zum Schwärmen.
Wie entscheiden sie wer losfliegt und wer zurückbleibt? Ich weiß es nicht. In der Regel fliegen die Bienen in eine ungewisse Zukunft. Sie können nicht sicher sein eine geeignete Behausung zu finden. Einmal fand ich einen Bienenschwarm, der in einem Baum anfing offen Waben zu bauen, weil er keine sichere Höhle fand. In unseren Breiten ist ein solches Volk im Winter dem Untergang geweiht. Zu Beginn des Schwarmvorgangs sind die Arbeiterinnen ziemlich orientierungslos. In einer großen Wolke summen und schwirren sie im Bereich des alten Bienenstocks herum. Irgendwann kommt die alte Königin heraus, die schon eine ganze Zeitlang vorher auf Diät gesetzt wurde und dadurch erst wieder richtig flugfähig geworden ist. Sie setzt sich auf einen nahen Ast eines Baumes oder in ein Gebüsch und die Arbeiterinnen fangen an sich um die Königin zu versammeln. Dabei entsteht die Traube. Dies ist für einen Imker die beste Phase, um das Volk einzuschlagen.
Die Traubenphase kann einige Stunden dauern und dies ist die Zeit der Kundschafterinnen. Ganz ähnlich wie die Kundschafterinnen im normalen Betrieb ausfliegen und Pollen- oder Nektarquellen ausfindig machen, um dann im Stock mit dem Schwänzeltanz zu versuchen andere Bienen zu der Quelle zu locken, suchen sie jetzt eine geeignete Höhle für das schwärmende Volk. Sie kommen zurück zur Traube und berichten von ihrem Fund durch ihren Tanz. Die Abstimmung erfolgt buchstäblich mit den Füßen und plötzlich macht sich der Schwarm, von den Spurbienen geleitet schnurstracks auf den Weg in seine neue Behausung.
Im Moment fühle ich mich zwischen der Phase, wenn die Bienen gerade orientierungslos aus dem Stock fliegen und einige schon auf der Suche nach einem neuen Ort sind. Ich kann mir nicht sicher sein, ob ich ein geeignetes Gelände finden werde, wo die Idee des Waldgartenparks Realität werden kann. Ich kann nur hoffen, dass meine Kundschafterinnen einen guten Ort finden und zurückkehren, um zu berichten.
Auf Anregung von Lesern hier nochmal der 1. Newsletter zum Nachlesen – mit Korrekturen 😉
Hallo,
bitte verzeih‘ mir die fehlende persönliche Ansprache. Ich möchte in dieser Mail mein neues Projekt „Waldgartenpark“ vorstellen. Dies wird auch die einzige ungefragte Mail zu diesem Thema sein. Weiter unten verlinke ich einen Newsletter, wo sich alle Interessierten eintragen können.
Du erhältst diese Mail, weil wir entweder verwandt oder befreundet sind oder weil wir schon einmal über das Projekt gesprochen haben und Du Interesse gezeigt hast. Vielleicht möchte ich auch einfach, dass Du davon erfährst, weil dieses Projekt für mich einen deutlichen Einschnitt in meiner Biographie bedeutet.
Den Wunsch „etwas mit Permakultur“ zu machen verspüre ich schon seit ich das erste Mal davon gehört habe. Das muss 2005 oder 2006 gewesen sein. Letztes Jahr habe ich den Entschluss gefasst ernst zu machen und habe zum Ende 2021 meine bisherige Stelle bei der Forschung und Züchtung am Dottenfelderhof gekündigt, um mich voll auf die Verwirklichung des Projekts Waldgartenpark zu konzentrieren.
Dieses Projekt existiert bislang nur in meiner Vorstellung. Es gibt auch noch kein Gelände dafür. Mir ist klar, dass ich es alleine nicht verwirklichen kann, dass ich vielfältige Unterstützung brauche, wenn es den Waldgartenpark tatsächlich geben soll. Ich überlegte weiter, wenn ich Unterstützung brauche, dann müssen die Menschen auch wissen was ich vorhabe und ich muss andere Menschen für das Projekt begeistern.
Deshalb habe ich in den letzten Wochen an der Öffentlichkeitsarbeit gefeilt. Ich habe eine Homepage mit Blog erstellt, wo über aktuelle Entwicklungen berichtet wird. Es gibt einen Videokanal, bislang erst mit einem Video, der sich im Laufe der Zeit füllen soll. Außerdem habe ich einen 1-seitigen Projektflyer und eine mehrseitige Projektbeschreibung mit genaueren Informationen erstellt. Dies alles ist nun online verfügbar und ergibt nach meiner Meinung soweit ein rundes Bild, dass ich mit dieser Mail das Projekt endlich an die große Glocke hängen möchte.
Diese Materialien sind sicherlich noch teilweise fehlerhaft, weil ich möglichst schnell diese Mail verschicken wollte und erst wenige Menschen vorab Korrektur gelesen haben. Wenn Du also Fehler oder Ungereimtheiten finden solltest oder etwas nicht funktioniert, dann behalte es bitte nicht für Dich sondern sag mir bescheid, damit ich die Sachen korrigieren kann.
Der nächste Schritt ist es möglichst schnell ein geeignetes Gelände in der Nähe von Kiel zu finden, wo der Waldgartenpark angelegt werden kann.
Hier sind die Links zu den erwähnten Materialien, wo alles auch nochmal viel genauer erklärt wird:
Gestern habe ich den ersten Newsletter an alle Menschen geschickt, die mir nahe stehen oder mit denen ich über die Idee des Waldgartenparks gesprochen habe und die Interesse daran gezeigt haben. In gewisser Weise ist der Newsletter für mich erst der richtige Startschuss für das Projekt. Die Homepage und der Videokanal waren zwar schon online aber erst jetzt können die Prozesse starten, die hoffentlich dazu führen, dass ich ein geeignetes Gelände für den Waldgartenpark finde.
Nach Absenden des Newsletters habe ich zahlreiche E-mails mit guten Wünschen und viel positiver Energie bekommen. Einige haben mir auch wichtige Hinweise gegeben an wen ich mich wenden kann: Genossenschaften, Vereine, Verbände und so weiter. An die Landfrauen habe ich z.B. garnicht gedacht ;).
Ein guter Freund hat sich gemeldet, der sein großes Grundstück mit Bäumen bepflanzen will. Morgen fahre ich zu ihm und wir schauen uns seine Fläche gemeinsam an. Solche Planungen sind für mich eine gute Gelegenheit weiter Erfahrungen und Referenzen zu sammeln, da ich in Zukunft auch Beratung und Planung von Waldgartenprojekten anbieten möchte. Mal sehen, vielleicht entsteht dabei auch ein Video.
Nächste Woche bin ich mit Chris von Rusticus Permakultur verabredet, der in Nordhalben schon gestartet hat womit ich jetzt beginne. Hier sein Auftritt bei Facebook: https://www.facebook.com/rusticuspermakultur/
Dies ist für mich ein wichtiger Meilenstein, da mit diesen beiden Beschreibungen plus der Homepage und dem Videokanal ein rundes Bild von dem Projekt Waldgartenpark entsteht. Der nächste Schritt ist nun die Einrichtung des Newsletters, mit dem das Projekt dann an die „große Glocke“ gehängt wird und hoffentlich der Aufruf Früchte trägt und ich bald ein geeignetes Gelände für das Projekt finde.
Das erste Video, bei dem mir Francois Hagdorn mit seinem tollen Equipment geholfen hat ist heute online gegangen. Alles dauert länger, als ich gedacht habe aber ich tröste mich mit der Weisheit, dass wir in der Regel überschätzen, was wir in einer kurzen Zeit schaffen können aber gleichzeitig unterschätzen, was wir langfristig erreichen können.
Ich habe lange überlegt, ob ich Youtube als Plattform für Videos nutzen soll. Mein Ziel mit dem Waldgartenpark ist es ja die persönliche Verbindung von Mensch und Natur zu verbessern. Auf der einen Seite merke ich an mir persönlich, dass Plattformen wie Youtube ein Zeitfresser sind und mich bisweilen davon abhalten einfach rauszugehen, um im Garten zu arbeiten oder die Natur zu erleben. Auf der anderen Seite ist mir klar, dass dieses Projekt nur gelingen kann, wenn ich eine große Öffentlichkeit erreiche, um letzten Endes mit den richtigen Menschen in Kontakt zu kommen. Meine Hoffnung ist, dass die Dokumentation mit Videos möglichst viele Mensche dazu inspiriert ähnliche Permakultur-Projekte ins Leben zu rufen und dabei ihren eigenen Zugang zu Mutter Natur zu finden.