Christian Kuhtz ist Autor der legendären „Einfälle statt Abfälle“ Reihe. Auf dem ersten Humusfestival in Schleswig Holstein Ende August ’22 (vom Humusfestival habe ich noch nicht berichtet), hat Christian mit uns zahlreiche handwerkliche Workshops gemacht. Unter anderem haben wir mit von Christian selbst gewaschenem Ton Okarinas getöpfert. Okarinas sind kleine Flöten aus Ton und so sehen sie aus:
Leider haben wir es nicht geschafft die Okarinas noch auf dem Humusfestival zu brennen. Am 10. Dezember ’22 war es endlich soweit und wir konnten die Okarinas mit einem selbst gebauten Brennofen aus Konservendosen brennen. Außerdem hat Christian uns noch die Methode gezeigt, wie man Ton aus einer Lehmgrube aufschlämmt und reinigt, so dass er für das Töpfern geeignet ist.
Lehm ausgraben mit Freya und Marie.Die Blechwand von der Konservendose glüht beim Brennen der Okarinas.Wichtig ist, dass sowohl das Aufheizen als auch das Abkühlen langsam geschieht, damit der Ton nicht reißt.Im Heft „Die fahrende Töpferwerkstatt“ findet man alle Details.
Langsam aber sicher nimmt das Gewächshaus im Lifegarten Kiel Gestalt an. Initiatorin Tanja ist Expertin im Sammeln und sinnvoll Wiederverwenden von Dingen, die andere Leute wegschmeißen. Auf Neudeutsch auch „upcycling“ genannt. Schaut auch mal auf der Seite von Tanja rein:
Bei meiner Suche nach einem geeigneten Gelände für den Waldgartenpark komme ich hin und wieder mit Menschen in Kontakt, die eine Fläche anbieten können. Da ich selbst ein Gelände in Passade gefunden habe, kann ich selbst nicht mehr woanders aktiv werden aber wenn es willkommen ist, dann kann ich mit einem Beitrag in meinem Blog vielleicht helfen zu vermitteln.
Ich zitiere hier aus der E-mail, die mich erreicht hat und bitte alle Interessenten sich direkt an die Interessengemeinschaft Ellershagen zu wenden:
… mein Mann und ich bewirtschaften ein 5000 qm-großes Grundstück. Wir suchen nach Menschen, die davon die Hälfte bewirtschaften möchten. Außerdem sind wir ein Ausbau, in dem ältere Menschen wohnen. Gartenland wird nicht genutzt. Überall sind Wasser- und Stromanschluss vorhanden.
Sind Sie daran interessiert, dieses unbebaute Land unter dem Dach einer gemeinschaftlichen Gärtnerei zu nutzen? Eigentlich ist Potential ohne Ende vorhanden. Geld für Landkauf wäre nicht notwendig. Auf unserem Land kann ohne Pacht gegärtnert werden. Bei den anderen Gärten müsste dann verhandelt werden ob mit Pacht oder als Austausch für die Nutzung die Gemüse- und Obsternte für den eigenen Bedarf.
In den ersten beiden Novemberwochen bin ich wieder mit Hasan und Christopher in die Türkei geflogen, um den Waldgarten zu pflanzen. Zu dem Thema wird es demnächst noch weitere Beiträge geben. Hier schonmal ein Vorgeschmack: ein „Stimmungs-Video“ in dem ich in den vorgelockerten Konturlinien für die Baumpflanzungen Blumenzwiebeln setze.
Am Wochenende haben wir einen weiteren Schritt für das upgecycelte Gewächshaus vom Lifegarten Kiel vollzogen. Mit vereinten Kräften haben wir den Graben für das Fundament gezogen, was sich aufgrund von verborgenen, alten Fundamenten und Metallteilen als deutlich schwieriger herausgestellt hat als gedacht.
Vorbereitungen für das Gewächshaus Fundament nach einem langen, harten Tag Arbeit geschafft!
Obwohl ich noch kein Gelände für den Waldgartenpark gefunden habe finden am 21. und 22. Mai 2022 schon die ersten Workshops statt. Es wird an beiden Tagen ein Sensenlehrgang auf der Streuobstwiese vom PerkamulturZentrum Kiel in Schwentinental von 10-13 Uhr stattfinden. Während meiner Zeit auf dem Dottenfelderhof habe ich schon zahlreiche Sensenlehrgänge angeboten aber diese beiden kommenden Lehrgänge sind für mich etwas Besonderes, da mit ihnen sozusagen ein weiterer Baustein des Projekts Waldgartenpark Wirklichkeit wird.
Arbeiten auf der Streuobstwiese vom Permakulturverein Kiel in Schwentinental
Auch solche Arbeiten gehören zu einem Waldgarten: Auf der Streuobstwiese vom Permakulturverein Kiel ist bei einem Sturm ein Apfelbaum entwurzelt worden. Zu dritt haben wir die Überreste zerkleinert. Die kleinen Äste sind auf eine Benjeshecke gewandert. Die stärkeren Äste werden wohl zu Feuerholz und der Stamm wurde zu einer Sitzbank mit Drachenkopf geschnitzt.
Das regelmäßige Beschneiden eines Obstbaumes schützt vor Sturmschäden, da der Baum dem Wind dann keine große Angriffsfläche mehr bietet.
Kopulieren und Okulieren – Veredeln, wichtige Fähigkeiten für den Waldgarten
Im Februar habe ich Freund Claudius in seinem Garten besucht. Sein Vater hatte früher eine Gärtnerei und er hat mir verschiedene Veredelungstechniken gezeigt. Ich habe auch einige Edelreiser von Birne und Apfel, die ich auf meiner bisherigen Streuobstwiese geschnitten habe, mitgebracht. Bis ich ein Gelände für den Waldgartenpark gefunden habe können die Veredelungen bei ihm im Garten bleiben und dann umziehen. Ich bin gespannt wieviele angehen werden.
Die Veröffentlichung des Videos hat sich unter Anderem etwas hingezogen, weil Bedenken bezüglich der Qualität der Veredelungstechniken aufkamen. Kann gut sein, dass die gezeigten Techniken nicht ganz fehlerfrei sind und womöglich nicht dem aktuellen Stand des Wissens entsprechen aber sie funktionieren. Bei der Anlage eines Waldgartens wird es immer Dinge geben, die man vorher hätte wissen sollen, besser hätte machen können und so weiter. Aus Furcht etwas falsch zu machen fangen wir oftmals gar nicht erst an und das ist viel schlimmer als einen Fehler zu machen, denn aus unseren Fehlern lernen wir und können uns weiterentwickeln.
Der amerikanische Ökobauer Joel Salatin hat eine befreiende Sicht auf hinderliche Glaubenssätze dieser Art: „If it’s worth doing, it’s worth doing poorly first!“ („Wenn es wert ist getan zu werden, ist es wert erstmal schlecht gemacht zu werden!„). Salatin illustriert dieses Zitat mit der Geschichte von einem kleinen Kind, das die ersten Gehversuche macht und wieder auf den Hosenboden fällt. Was sagen wir zu diesem Kind?
„Wenn Du es nicht besser machen kannst dann lass es doch gleich bleiben!“
Hmm, ich glaube nicht. Die meisten von uns würden das Kind wohl eher begeistert loben und ermutigen es nochmal zu versuchen.
Der Lifegarten Kiel in der Kleingartenanlage von Ellerbek ist ein Permakulturprojekt, wo in zwei nahe beieinander gelegenen Gärten auf insgesamt 3.000 m² Gemüse für die Selbstversorgung angebaut wird und ein Waldgarten entsteht.
In einem Garten soll ein neues Gewächshaus entstehen und ich habe beim Aufbau eines Schnurgerüstes geholfen. Das Schnurgerüst ist eine erhebliche Arbeitserleichterung beim späteren Bau des Streifenfundaments. Die Arbeit habe ich in einem kurzen Zeitraffer-Video dokumentiert: